Instagirl

Autor*in: Annette Mierswa

Verlag: Loewe

Erscheinungsjahr: 2018

Band: 1

Isis Leben läuft total aus dem Ruder, als ihre Eltern sich trennen und ihr Vater ab sofort in Tokio lebt. Statt ihm zieht der blöde Paul bei ihr und ihrer Mutter ein und Isi weiß nicht, was sie tun soll. Von da an fängt sie an, sich selbst zu verändern. Auf einmal ist sie nicht mehr dünn genug, nicht hübsch genug ...einfach nicht genug. Die eigentlich so unverbindliche Kim aus ihrer Klasse hilft ihr Diäten einzuhalten, sich zu schminken, Selfies von sich zu bearbeiten und auf Instagram posten. Die beiden finden immer gewagtere Motive, bei denen sie manchmal sogar in Lebensgefahr schweben… Isi distanziert sich immer weiter von ihrem alten Leben, von ihren Freunden und ihrer Familie. Denn das Äußerliche ist es doch, was zählt, oder?

“Instagirl” ist ein kurzes, aber sehr intensives Buch, dass das Thema Selflove und #metoo anspricht und dabei sehr ernst und realistisch ist. 

Isi als Hauptcharakter war mir leider nicht so sympathisch, weil sie die, aus meiner Sicht, wirklich wichtigen moralischen Werte (zum Beispiel Freundschaft, Liebe, etc…) total vergaß. Ihr ging es nur noch darum, gut auszusehen und möglichst viele Likes zu bekommen. Ich konnte ihre Denkweise mit meiner häufig einfach nicht vereinbaren. Mir haben auch die ganzen Nebencharaktere, wie Isis beste Freundin und ihre Mutter super leid getan, weil ich Isis Verhaltensweise ihnen gegenüber nicht nur wirklich ungerecht, sondern auch noch schwer nachvollziehbar fand. Aber da es in dem Buch ja darum geht, sich selbst einfach nicht genug zu sein, fand ich es nicht so schlimm, mich nicht mit ihr identifizieren zu können.

Ihre beste Freundin Yara mochte ich hingegen sehr, weil sie immer zu Isi gestanden hat, auch als diese sie wirklich unfair behandelte. Ich habe einfach gemerkt, dass ihr diese Freundschaft sehr viel bedeutet und auch, dass sie das nicht einfach aufgeben wird (was sie durch ein paar sehr coole Aktionen auch bewiesen hat). 

Kim kam mir ebenfalls sehr gut ausgearbeitet vor. Sie war unnahbar und man wusste nie, was echt und was nur gespielt war. Ich fand sie einen sehr interessanten Charakter und hätte gerne noch mehr über sie erfahren. 

Der Schreibstil des Buches ist nicht gerade locker. Deshalb habe ich habe einen Moment gebraucht, ehe ich mich hineinfinden konnte. Daran gewöhnte ich mich aber schnell und suchtete das Buch wirklich schnell weg. 

Insgesamt ist “Instagirl” ein sehr wichtiges Buch, das hoffentlich viele Leser*innen findet, weil es darum geht, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben.

Ich gebe ihm 📚📚📚📚